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Am Samstag, den 4. Juni 2011, feierte der Lions Club Rastatt – unser zweiter Patenclub – sein 50 jähriges Jubiläum. Der Sekretär unseres Clubs L Martin Frank gratulierte bei der Feier


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Lionsfreunde,

vielen Dank für die Gelegenheit, ein Grußwort zu sprechen im Namen des Lions Clubs Karlsruhe, der vor 50 Jahren die Patenschaft bei der Gründung Ihres Clubs übernommen hat. Für mich ist der heutige Anlass ein Déjà-vu-Erlebnis der Zeit von 1986 bis 1989, als ich pha-senweise minde¬sten einmal die Woche in Rastatt war. Damals hatte ich – dienstlich - immer wieder Begegnungen mit Ihren, heute anwesenden Mitgliedern, Dr. Würfel, Landrat a. D. und Bernd Wafzig, Bürgermeister a. D. der Stadt Rastatt.

Insofern freue ich mich, daß mein Präsident, Prof. Dr. Hans Ulrich Ulmer, der sich mit einer Gruppe unseres Clubs im Ausland aufhält, mir die Vertretung übertragen hat.

Schon Ende der 1980er Jahre  – ich war noch kein Lion – hörte ich von der überwältigenden Selbstlosigkeit, mit der die Clubmitglieder die Aktivities des Rastatter Clubs unterstützten. Diese beispiellose Großzügigkeit gilt ja heute noch, wie wir gehört haben. Auch die heute an den LC Rastatt als Club verliehene Melvin-Jones-Fellowship-Plakette unterstreicht die Einmaligkeit Ihres Engagements. Zu der hohen Auszeichnung gratuliere ich Ihnen von dieser Stelle aus.

Lassen Sie mich einige Gedanken zum Wesen einer Patenschaft unter Lions Clubs vorstellen: Der Sinn der Patenschaft ist darin zu suchen, einen neu gegründeten Club bei der Aufnahme in die Gemeinschaft von Lions International zu unterstützen und zu begleiten. Der Lions Club Karlsruhe war damals selbst gerade erst 6 ½ Jahre Mitglied in der Lions – Familie. Unseren Gründern müssen also die praktischen Anforderungen, die mit der Neugründung verbunden sind, noch gut in Erinnerung gewesen sein.

Die Lions-Patenschaft hat zweifelsohne eine Institution der christlichen Kirchen zum Vorbild, nämlich die Taufpatenschaft. Hier geht es bekanntlich darum, dem Täufling eine Person zur Seite zu stellen, die ihn auf dem Weg zur Taufe begleitet und für die rechte Vorbereitung gegenüber der Gemeinde bürgt. In der katholischen Konfession muss der Pate selbst Mitglied der ka¬tho¬lischen Kirche und mindestens 16 Jahre alt sein, ein glaubensgemäßes Leben führen und fä¬hig sein, die Aufgaben eines Paten zu übernehmen. Sein Name wird im Kirchenbuch ver¬merkt.

Was der Kirche die Taufe ist, ist Lions die Clubgründung. Nun, mit dem Alter des Paten hat es im Vergleich etwas gehapert. Aber der Lions Club Karlsruhe war zumindest rechtgläu¬big und ange¬sichts des heutigen 50jährigen Jubiläums offensichtlich in der Lage, seine Auf¬gaben zu er¬füllen. Ja, ich kann sagen, unser Club ist stolz auf sein zweites Patenkind, dem bis heute noch ein weiteres gefolgt ist.

Die kirchlichen Regeln schreiben weiter vor, dass das Amt des Paten weder zurückgenom¬men noch abgegeben werden kann. Der Lions Club Karlsruhe ist deshalb auch heute noch im Mit-glieder¬verzeichnis als Pate dokumentiert. Die praktische Ausübung der Patenschaft endet al-ler¬dings üblicherweise mit der Firmung bzw. der Konfirmation. Es ist auch offensichtlich, dass der LC Rastatt die Fürsorge seines Paten nicht mehr benötigt. Er verfügt über eine stattliche Zahl engagierter Mitglieder, wobei sich jüngere und ältere Jahrgänge trefflich mischen. Ja, wir können sogar feststellen, dass Sie uns überholt haben. Mit einem Altersdurchschnitt von 65 ½ Jahren sind Sie uns inzwischen 3 Jahre voraus.

Im Laufe der Zeit beschränkt sich also das Patenamt auf das Beschenken bei festlichen An¬läs-sen. So darf ich Ihnen, sehr geehrter Herr Schmidt-Schmiedebach, heute eine Gratulationsbotschaft unseres verhinderten Präsidenten über¬reichen. In dem Schreiben ist auch ausgesprochen, dass wir an Ihren Förderverein 500 Euro zur Unterstützung Ihrer sozialen Aktivitäten über¬weisen werden.

Lassen Sie mich mein Grußwort mit einer weiteren religiösen Analogie schließen:

Der katholische Theologe Michael von Faulhaber sagte einmal „Der schönste Dank für Gottes Gaben besteht darin, daß man sie weitergibt.“

Wie könnte man den - in Rastatt so eindruckvoll praktizierten - Leitspruch von Lions „we serve“ besser eindeutschen?

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch viele erfolgreiche und lebendige Jahre.




Redaktionelle Anmerkung von Martin Frank:
VP Thomas Berg danke ich für die Vorlage zum Grußwort