Ein Samstag – wie gemalt! Der Wettergott meint es wieder ausgesprochen gut. Freundschaft, Kultur und leibliche Genüsse im gelungenen Dreiklang.

Kloster MarmourtierLionsfreunde mit Partnerinnen trafen sich am Samstag, den 21.05., vor der Klosterkirche in Marmoutier, um ein kompaktes Kultur-Programm zu genießen. Die ehrwürdige romanische Kirche hallte wider vom 45-minütigen Konzert der Silbermann-Orgel. Kenner staunten, was der Organist alles aus seinem Instrument herausholte.

Damit nicht genug, eine humorvolle Führerin stellte uns in Französisch und gekonntem Deutsch die Kirche, Ihre Baugeschichte und den Einfluss des ehemaligen Klosters auf den Ort Marmoutier vor. Wieder einmal konnte ich feststellen: Das Elsass birgt so viele, mir leider unbekannte Schätze. Es lohnt also, dort weiter nachzuforschen. Danke an unsere Freunde aus Nancy, vor allem an André Humbert, für dieses kulturelle Highlight.
Klosterkirche in Marmoutier

Highlights ganz anderer Art erwarteten uns in Hoerdt, im bereits bekannten Spargel-Stammlokal der Jumelage, dem „A la Charrue“. Da konnten sich die drei Delegationen nach allen Regeln der lionistischen Partnerschaft ihrer Verbundenheit versichern. Nancy, als Gastgeber stellte rund 30, Heidelberg ein gutes Dutzend und Karlsruhe 17 Teilehmerinnen und Teilnehmer.

Hoerdt 2011Die Worte Fraternité, cordalité, hospitalité, Freundschaft, Freude und Zusammengehörigkeit klangen durch die niedere Wirtsstube. (Gerhard Glatz ´s gelungene Rede ist unten abgedruckt. Er darf sich selbst natürlich nicht loben.).

Letztlich ging es aber auch um den Spargel, wobei man sich fragen muss: Wie kann ein so dünnes und bleiches Gemüse eine derartige Bindekraft zwischen den drei Clubs entwickeln? Es gab viele Jahre, da schien der Spargel das einzige zu sein, was die Partnerschaft zwischen Nancy und Karlsruhe am Leben hielt. Erfreulicher Weise, aber auch Dank des Einsatzes von Gerhard Glatz, hat sich das weiterentwickelt; die Partnerschaft ist viel stabiler und wird gelebt. Wir bekamen köstlichen Spargel, gut zubereitet und ohne füllenden Schnickschnack serviert. Ein zarter Schinken und der frisch-fruchtige Muscadet rundeten das Essen gekonnt ab.

Kurz: Am Samstag gab es im guten Sinne Freundschaft und Spargel „satt“.

Gerhard GlatzGerhard Glatz nahm mit den Treffen Abschied vom Amt als Jumelagebeauftragter, das er engagiert und erfolgreich acht Jahre lang ausfüllte.

Hier die Ansprache von Gerhard Glatz In Französisch.

Mesdames, chers amis du LIONS Club,

Au nom du LIONS Club de Karlsruhe, je tiens à remercier très chaleureusement nos amis de Nancy pour l'excellente organisation de cette journée. La visite guidée de l'abbaye et le concert sur l'orgue Silbermann à Marmoutier ont été la source de beaux souvenirs inoubliables. Personnellement, je me réjouis particulièrement du nombre important de participants à notre « Sortie Asperges ». Je pense qu'il s'agit là de la conséquence de notre visite à Nancy au printemps. De nouvelles amitiés sont nées à cette occasion qui a également permis de renforcer les liens déjà existants. En effet, l'amitié franco-allemande n'est pas une chose toute naturelle, il convient de l'entretenir à tout instant. Chez nous, on dit : il faut marcher régulièrement sur les chemins de l'amitié si on ne veut pas les abandonner aux mauvaises herbes. C'est dans ce sens que je vous souhaite de passer agréablement le reste de cette journée. L'année prochaine, le LIONS Club de Karlsruhe organisera, comme le veut la tradition, la nouvelle sortie asperges à Hügelsheim et nous espérons pouvoir offrir aux participants un programme aussi réussi que celui qui nous a été offert aujourd'hui à Marmoutier.

Vive l’amitié franco-allemande !

und in Deutsch

Sehr geehrte Damen, liebe LIONS – Freunde ,

im Namen des LIONS Clubs Karlsruhe möchte ich mich sehr herzlich bei unseren Freunden aus Nancy für die gelungene Organisation des heutigen Tages bedanken. Die Führung durch die Abtei und das Konzert auf der Silbermannorgel in Marmoutier schufen bleibende schöne Erinnerungen. Eine besondere Freude für mich stellt die große Teilnehmerzahl an unserem „Sortie Asperges“ dar. Ich werte dies als Folge unseres Besuchs in Nancy in diesem Frühjahr. Es wurden dabei neue Freundschaften geknüpft und bestehende weiter vertieft. Die deutsch-französische Freundschaft ist nämlich keine Selbstverständlichkeit, sie muss permanent gepflegt werden. Bei uns heißt es: Die Wege der Freundschaft müssen begangen werden, ansonsten wächst Unkraut auf ihnen. In diesem Sinne wünsche ich uns noch einen schönen Ausklang. Nächstes Jahr wird der LIONS Club Karlsruhe traditionell das Spargelessen wieder in Hügelsheim organisieren, und wir hoffen, den Teilnehmern ein ebenso schönes Rahmenprogramm bieten zu können,wie wir es heute in Marmoutier erleben durften.

Vive l’amitié franco-allemande!

Weitere Bilder stehen im Mitgliederbereich unter dem Menüpunkt Veranstaltungen.

Die kurze Reise in den Jugendstil, den aufgeklärt-absolutistischen Städtebau und in unsere Partnerschaft erfüllte alle Erwartungen der 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Durch die zwei Tage zog sich das perfekt von Gerhard Glatz und André Humbert vorbereitete Programm. Es war dicht, aber nicht überfordernd; liebevoll durch die Jumelage-Beauftragte der Stadt Nancy – Frau Denry – ausgeformt und von den Freunden des Clubs Nancy Stanislas Doyen in echter Partnerschaft abgerundet. Ohne Henning Baurmann hätten wir leicht den Überblick über die geschichtliche und städtebauliche Entwicklung Nancys verloren. Er lieferte uns auf der Anfahrt einen guten Überblick . Da war es möglich, die Mosaiksteine einzuordnen, die von den Führerinnen immer wieder punktuell ausge¬streut wurden.

Platz Stanislas

Weitere Bilder stehen im Mitgliederbereich unter dem Menüpunkt Veranstaltungenn.


Überraschend war für alle die Begegnung mit der deutschen Auslandskulturarbeit im Goethe-Institut. Die stolze Leiterin Frau Schraut, vielen von uns noch aus Karlsruhe bekannt, stellte ihr Haus als zweitgrößtes Goethe-Institut in Frankreich vor.

Lionistisch ein der Höhepunkt war der Empfang im Rathaus mit Apero, gemeinsamen Ansprachen und Übergabe von Spenden beider Clubs zugunsten einer Aktivity in Nancy mit der Kinder geholfen werden soll, die an Mukoviszidose erkrankt sind. Hier wie am gemeinsamen Abendessen vertrat Thomas Berg als VP unseren verhinderten Präsidenten Hans-Ulrich Ulmer mit Ansprachen in geschliffenem Französisch.

Die Fotos sprechen für sich: Strahlende Gesichter, lebhafte Gespräche bei den Treffen mit den Franzosen – auch die Frankophoben aus unserem Club fühlten sich in Ihren Ängsten nicht bestätigt. Nicht zuletzt bei den drei gemeinsamen Menüs der Gruppe wurde die Scheu vor dem französischen Savoir-vivre endgültig überwunden. Ein Höhepunkt: Das samstägliche Festmenu mit den französischen Freundinnen und Freunden am Place Stanislas; hier fiel bei einigen Teilnehmer die Entscheidung, doch zum Spargelessen am 21.05. nach Marmoutier und Hoerdt mitzugehen.

Zufrieden stiegen wir am Sonntag gegen 19.00 Uhr aus dem bequemen Bus der Fa. Trischan.

Damit es auch gebührend dokumentiert ist, hier die Ansprachen Thomas Bergs in Deutsch:

Beim Empfang im Rathaus am 02.04.um die Mittagszeit


„Die Delegation des Lions-Club Karlsruhe bedankt sich für den herzlichen Empfang und die Unterstützung bei der Vorbereitung durch die Partnerstadt Nancy und den Partnerclub Nancy Stanislas Doyen. Wir freuen uns über den persönlichen Kontakt mit den hohen Repräsentanten der Partnerstadt und den Freunden des Partnerclubs im Salon Carré, in dem vor 43 Jahren die Jumelage durch André Humbert und Dieter Keller besiegelt wurde. Dieter Keller ist leider vor Jahren verstorben; André Humbert aber ist noch unter uns und kann uns von dem damaligen Ereignis berichten.

Die Partnerschaft zwischen den Städten Nancy und Karlsruhe und ebenso zwischen den Lionsclubs Nancy Stanislas Doyen und Karlsruhe darf jedoch nicht auf die verantwortlichen Funktionäre und einzelne verdienstvolle Persönlichkeiten beschränkt bleiben. Freundschaft entsteht nur aus der Begegnung zwischen den Menschen, den verbindenden Werten und den gemeinsamen Erlebnissen. Ich freue mich deshalb, dass viele Mitglieder aus unserem Club in Ihre traditionsreiche Stadt mitgekommen sind, darunter eine stattliche Zahl von Lionsfreunden, die erst kurze Zeit Mitglieder in unserem Club sind. Wir wollen uns ihrem Wahlspruch "non inultus premor" (Niemand berührt mich ungestraft) unterwerfen und uns von der Schönheit  und Freundlichkeit Ihrer Stadt berühren lassen.

Zu den Zielen der Lionsclubs gehört aber auch der gemeinsame Einsatz für Menschen, die unserer Unterstützung bedürfen. Wir alle sind auf Gemeinschaft angewiesen und müssen deshalb der Gemeinschaft etwas zurückgeben. Wir haben deshalb gerne unseren Beitrag zu der Spende mitgebracht, die wir zusammen mit dem Partnerclub Stanislas Doyen dem l’Hôpital des Enfants Malades zugedacht haben. Es ist mir eine Ehre, Ihnen, Herr Bürgermeister, den Scheck über 1.000 € zusammen mit Präsident Jaques Rocher zu überreichen.

Ich danke Ihnen.“

Beim gemeinsamen Festmenü am 02.04. abends


„Unser Besuch heute in Nancy sollte eigentlich bereits zur Feier Ihres 50-jährigen Jubiläums erfolgen. Durch unglückliche Umstände war es seinerzeit nicht möglich, dass eine Delegation unseres Clubs nach Nancy kommen konnte. Ich möchte mich dafür noch einmal entschuldigen und um Ihre Nachsicht bitten. Umso mehr freue ich mich über das heutige Treffen, das alte Freundschaften vertieft und hoffentlich neue Freundschaften begründet.

Ich selbst habe an einigen Treffen in den vergangenen Jahren teilnehmen dürfen. Ich habe dabei André Humbert als einen unermüdlichen Motor der Freundschaft zwischen unseren Clubs erlebt. Die Lionsclubs leben aus dem Geist der Völkerverständigung. André Humbert hat sich mit seinem Einsatz große Verdienste um die Völkerverständigung im Allgemeinen und die deutsch-französische Freundschaft im Besonderen erworben. Dafür möchte ich ihm heute im Namen des Lionsclub Karlsruhe ausdrücklich danken.

Unsere Clubs haben beide die Grenze von 50 Jahren überschritten. Wir haben es jedoch geschafft, dabei nicht in Ehren zu ergrauen, sondern uns immer wieder zu verjüngen. Es bleibt eine wichtige Aufgabe, jüngere Menschen für die Ziele der Lions-Organisation zu gewinnen und für internationale Begegnungen zu begeistern. Ich wünsche mir, dass der heutige Abend ein wichtiger Meilenstein sein wird, dieses Ziel zu erreichen. Dazu gehört, dass wir aufeinander zugehen und viel Freude miteinander haben. In diesem Sinne erhebe ich mein Glas auf Ihr Wohlergehen.“

Nur Eisen und Mangan werden dem Grundwasser bei der Aufbereitung zum Trinkwasser entzogen, und noch interessanter: hinzugefügt werden muss kein Chlor. Diese Information nahmen die 14 hochinteressierten Teilnehmer der Besichtigungstour durch das Wasserwerk Elchesheim-Illingen wertschätzend mit nach Hause.

Begrüssung im Wasserwerk

Man konnte viel Wissenswertes erfahren über Einzugs- und Versorgungsgebiet sowie über technische Besonderheiten dieses größten und modernsten der Karlsruher Wasserwerke. Aus einer Tiefe von rund 60 Metern liefern die 17 Brunnen bis zu 50 000 cbm Trinkwasser pro Tag und versorgen die Bevölkerung Karlsruhes und der Bergdörfer sowie die Ettlinger.

Die Aussenanlagen

Nach einer engagierten Führung verabschiedete Herr Kauffeld die Gruppe dann sogar mit einem „Trinkwässerli“. Der mild-sonnige Sommernachmittag klang aus im „Rebstock“ in Bietigheim bei gut-bürgerlicher Küche der besten Art.

Die Anlagentechnik

Anke und Hans Ulrich Ulmer hatten sich einen der heissesten Tage des Jahres für Ihren Empfang ausgesucht. Über 60 Gäste waren in den urbanen Rahmen im MediterranE gekommen und wurden von der Familie Bobanovic auf köstlichste bewirtet.
Erfrischend auch die Jazz–Stücke, die zwei Musiker und die junge Sängerin dem Publikum boten. Der Appell des Mottos „we serve“ verhallte nicht ungehört. Mit dem Geld aus der Spendenbox  werden die Klinikseelsorge in der Frauenklinik des Städtischen Klinikums und ein Zisternenprojekt in Afrika unterstützt.

Wir bedanken uns für die große Gastfreundschaft des Präsidentenehepaares.

Die Bilder stehen im Mitgliederbereich unter dem Menüpunkt Veranstaltungen.

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