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Claus Möckel – ein vorbildlicher Lion

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Bei der Geburtstagsfeier ehrte unser Präsident Thomas Berg Freund Möckel mit der President´s Appreciation Award Medal. Die Ansprache ist getrennt wiedergegeben. Dort sind ebenfalls die Würdigungen durch die Stadt Karlsruhe und unseren Distrikt Governor Gerhard Leon auszugsweise zitiert.

Rede Thomas BergOrdensverleihungClaus Möckel und Thomas Berg

Herr Möckel ist von erstaunlicher körperlicher Gesundheit und geistiger Frische. Am Clubleben nimmt er rege teil; seine Präsenz im abgelaufenen Clubjahr 2010/11 liegt bei 75 % und damit deutlich über dem Schnitt der gesamten Mitglieder.

Auch an unseren Reisen, Besichtigungen und Exkursionen ist er häufig dabei.

Claus Möckel in DresdenClaus Möckel in Dresden

Bei der Fahrt nach Dresden im Juni 2010

Herr Möckel hat als begabter Zeichner deutliche Spuren in unseren Gästebüchern hinterlassen. Seine markanten Zeichnungen illustrieren das Clubleben über viele Jahre hinweg bis in die jüngste Vergangenheit.

Ernähren wir uns falsch?

Clubabend 12. Februar 1981 Vortrag L Paulus: Ernähren wir uns falsch?

Die Person Möckel, seine Vitalität, Lebensfreunde, positive Grundhaltung, geistige Frische und sein waches Interesse für die Gesellschaft haben ihre Basis in einer bemerkenswer¬ten Biografie:

1921 in Berlin-Lichterfelde als Sohn des Reichsbankbeamten Dr. Hellmut Möckel geboren, hatte er reich¬lich Gelegenheit, den Norden und Osten Deutschlands (als Folge der Berufslaufbahn des Vaters) kennen zu lernen. Sein Abitur legte er 1939 in Lübeck ab.  Im Anschluss an den Reichsarbeitsdienst wurde er 1939 zur Wehrmacht eingezogen, die ihn 1940/41 für vier Trimester zum Architekturstudium an der TH Berlin-Charlottenburg freistellte. Ab April 1941 war er  als Soldat an verschiedenen Kriegs-schauplätzen eingesetzt, in Afrika und vor allem an der Ostfront. Im September 1944 geriet er in russische Kriegsgefangenschaft. Erst im April 1949 wurde er nach Karlsruhe entlassen.

An der TH Karlsruhe setzte er sein Architekturstudium fort, das er 1952 mit dem von Prof. Eiermann betreuten Diplom abschloss.  Mit einem Partner gründete er in Karls¬ruhe ein Architekturbüro, das deutliche Spuren in Karlsruhe hinterließ. Bei seinem Aus-scheiden 1992 konnte er auf eine Architektentätigkeit von 40 Jahren zurückblicken.

Sein Büro
plante (Bauzeit 1961-65) eines der höchsten Gebäude Karlsruhes (die Hauptverwaltung der Badenwerk AG, heute Landratsamt Karlsruhe),

gestaltete den Bereich des Rondellplatzes in einer empfindlichen historischen Bausub-stanz um. Dort entstanden

1960-63 die Zentralkasse Südwestdeutscher Volksbanken (heute SGZ-Bank) im ehemaligen Markgräflichen Palais,

ab 1954 die Friedrich-List-Schule am Ettlinger Tor und

1984-1985 das Kammertheater im ehemaligen Rondellkino.

Die Schule und das Kammertheater wurde 2003 für den Neubau des Ettlinger Tores (ECE-Center) abgebrochen.

Für die Evangelische Kirche in Karlsruhe plante es 3 Gemeindezentren.

Jahrzehntelang war das Büro an der Gestaltung von Kraftwerksbauten beteiligt, so an der Staustufe Iffezheim (1978), dem Kernkraftwerk Philippsburg (1984) und dem Rheinhafen-Dampfkraftwerk Karlsruhe, Block 7 (1985).

Städtebauliche Aufgaben übernahm sein Büro für die Bergwald –Siedlung Karlsruhe (künstleri¬sche Oberleitung), für den Geigersberg (Teilbebauungsplan) und für den Bebauungsplan Pfinz¬tor in Durlach.

Aktive denkmalpflegerische Aufgaben stellten sich bei der Sanierung des Fasanenschlößchens (1981/81) im Schlosspark und bei der Erneuerung von Fenstern, Figuren und Fassaden am Karls¬ruher Schloß (1987-89).

Claus Möckel hat aus dem Beruf heraus  immer wieder Verantwortung für das Gemein-wesen übernommen. Von 1958 bis 1980 wurde er (als sachkundiger Bürger) in den Planungsausschuss des Karlsruher Gemeinderats berufen – 1976 für kurze Zeit auch in den Kulturausschuss. Im Bund Deutscher Architek¬ten war er von 1964 bis 1968 Vorsitzender der Kreisgruppe Karlsruhe, von 1973 bis 1991 Vorsitzender des Berufungsausschusses des Landesverbands.

Claus Möckel hat besonders Interesse an der bildenden Kunst; er sammelt nicht nur Malerbücher, sondern zeichnet und malt selber gerne. Viel beachtet war seine Ausstel-lung „Maler und Poeten“ im Sommer 1999 mit Malerbüchern in der Badischen Landes-bibliothek. Hier machte er seine Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich. Die lange und schwere Zeit in russischer Kriegs¬gefangenschaft, so bemerkte er im Vorgespräch, wurde ihn erträg¬lich, als er in den letzten Monaten als „Lagermaler“ für die russischen Wachmannschaften eine gesuchte Adresse für künstlerische Aufträge war.

Herr Möckel ist verheiratet. Er hat zwei Söhne und eine Tochter. Wir freuen uns als Club über die Bereicherung, die unser Kreis durch ihn erfährt. Wir wünschen Ihm und uns, dass er noch viele Jahre das sein kann was er uns allen ist: Ein geschätzter und geachteter Partner der Clubabende und für persönliche Begegnungen.

Martin Frank