Der Lions Club Karlsruhe veranstaltete am 3.10.2021 eine Benefiz-Matinée zugunsten des Wolfgang Meyer Award im ASAM Saal des Schlosses Ettlingen. Für das Vormittags-Konzert wurde ein buntes Programm mit Jazz, Klassik und deren spannende Querverbindungen zusammengestellt. Diese fanden auch eine angemessene Würdigung im Bericht der Badischen Neuesten Nachrichten:
BNN Dienstag, 05.10.2021: Denkwürdiger Wettbewerb
„Man sagt, beim Musizieren erkenne man den Menschen am besten. Wenn Wolfgang Meyer musizierte, dann spürte man hinter einem profunden Musikertum seine verbindende Toleranz, seine ganz unprätentiöse Noblesse, seine auf Bescheidenheit gründende Nahbarkeit. Er war im besten Sinne ein Menschenfischer, dessen Wirken bis heute nachschwingt, als Pädagoge und Rektor an der Musikhochschule Karlsruhe, als Mitorganisator der Live-Spielstätte Hemingway-Lounge, als Musiker und Mensch. Wer je seinen Klarinettenton vernahm, zuletzt von einer fast entmaterialisierten Schönheit und Zerbrechlichkeit, der mag ermessen können, warum der „alte“ Brahms von einem Richard Mühlfeld derart inspiriert werden konnte.
Benefiz-Matinée zugunsten des Wolfgang Meyer Awards
Ihm zu Ehren hat der Lions Club Karlsruhe den „Internationalen Wolfgang Meyer Award“ initiiert. Der Wettbewerb wird erstmalig vom 22. bis 24. September 2022 von der Hochschule für Musik in Karlsruhe veranstaltet und durchgeführt werden. Die Teilnehmenden werden zu Darbietungen mit Klarinette und den verschiedensten Ensembles in den Bereichen Jazz, Klassik aber auch anderen Musikrichtungen aufgerufen. Das Preisgeld wird vom Förderverein des Lions Club Karlsruhe bereitgestellt.
Zur Unterstützung dieses Projekts veranstaltete der Förderverein jetzt im Asamsaal des Ettlinger Schlosses eine Benefiz-Matinée mit einem so bunten wie kurzweiligen Programm aus Klassik, Jazz-Standards und spannenden Querverbindungen zwischen beiden Musikbereichen, wie sie auch Wolfgang Meyer liebte. Mit Jasmin Blomenkamp (Violoncello), Laurent Breuninger (Violine), Steven Ebel (Tenor), Peter Lehel (Saxophon), Martin Storck (Viola und Künstlerische Leitung) und Lisa Wellisch (Klavier) waren prominente Musiker mit Musikern aus dem Lions Club Karlsruhe auf der Bühne vereint – und das, was sie auf die Bühne zauberten, wäre wohl auch Wolfgang Meyer aus dem Herzen musiziert gewesen.
Zunächst war klassische Streichermusik entboten: In den Kopfsätzen des Mozart-Duos für Violine und Viola (G-Dur, KV 423) und des Schubert-Streichtrios (B-Dur, D 471) zeigte sich etwa die komplexe und raffiniert austarierte Doppelrolle der Viola zwischen Bassgrundierung und Melodieführung, bevor Laurent Breuninger in dem Variationssatz aus Mozarts Violinsonate KV 337 und insbesondere in Bartóks später Solosonate Sz 117 (Sätze 3 u. 4) sein ganzes Können aufbot. Mit einer Klavier-Violine-Bearbeitung von Gershwins „It Ain’t Necessary So“ ergab sich ein Kontrast zu Schuberts beziehungsreich vorgetragener Schober-Vertonung „An die Musik“ (D 547) mit dem von Wellisch am Klavier begleiteten Rihm-Schüler Steven Ebel – sein anwesender Lehrer lauschte gebannt. Nach Rachmaninoffs „Vocalise“ und Kreislers „Syncopation“-Rag erklangen die Saxophone Peter Lehels. Mit seinem beziehungsreichen „Two of a Kind“, mit Peter Schindlers „Recit“ oder mit „Brahms Meets Santana“ kamen Erinnerungen aus Meyers Lounge-Zeit auf.“ Claus-Dieter Hanauer
Zu ergänzen ist die Liste der im Artikel erwähnten Komponisten um die beiden von Steven Ebel vorgetragenen Lieder „An die Musik“ von F.Schubert und „an old song“, eine seiner Eigenkompositionen. Lisa Wellisch hat seinen Gesang und zahlreiche Stücke einfühlsam am Flügel begleitet. Peter Lehel hat den Beginn seines Auftritts geschickt auf die Empore verlegt, wohin sich die Hälse reckten, bevor sein Saxophon quasi schwebend den Weg über das Treppenhaus in den Saal fand.
Der Zuspruch hätte besser sein können, aber es ist noch immer eine große Zurückhaltung bei analogen Veranstaltungen zu spüren. Umso größer ist der Dank an alle, die den Weg zu uns gefunden haben und dafür mit einem außergewöhnlichen Klangerlebnis belohnt wurden. Präsident Albrecht Aichelin konnte u.a. Ulrich Eidenmüller von der Hemingway Lounge, Dr. Renner und Dr. Hachmann vom Förderverein der Musikhochschule, Wolfgangs Ehefrau Christiane Domino und Prof. Wolfgang Rihm und seine Frau als Ehrengäste begrüßen.
Wir können uns glücklich schätzen, dass wir mit Laurent Breuninger, Steven Ebel und Martin Storck drei Musiker in unseren Reihen haben, die erneut ihr großes Können bewiesen und in den Dienst einer guten Sache gestellt haben. Unser Dank gilt allen Mitwirkenden auf und hinter der Bühne. Neben den im Artikel bereits genannten Künstlern waren dies u.a. Peter Arnold, Thomas Berg, Ralph Egermann, Rainer Stiefelhagen und Martin Storck im Organisationsteam.
Der Reinerlös der Benefizveranstaltung dient der Finanzierung der Zusatzkosten für den Wolfgang Meyer Award 2022. Neben dem Preisgeld, das der Förderverein des Lions Club Karlsruher e.V. bereitstellen wird, müssen u.a. beispielsweise die Unterbringung der Wettbewerbs-Teilnehmenden bezahlt werden.
Der Förderverein des Lions Clubs Karlsruhe bittet hierfür um Spenden auf folgendes Konto: Förderverein des Lions Club Karlsruhe e.V. Sparkasse Karlsruhe IBAN DE62 6605 0101 0108 8777 70. Die Spenden sind steuerlich absetzbar; bis 100 Euro genügt die Vorlage der Überweisung. Darüber hinaus stellen wir gerne eine Spendenquittung aus (bitte Name und Adresse auf der Überweisung vermerken).
Mit der Matinee haben wir auf den 2022 erstmalig stattfindenden Wolfgang Meyer Award aufmerksam gemacht, bei dem Künstler*innen die Klarinette in den Bereiche Klassik, Jazz oder auch anderen preiswürdig einsetzen.
Wolfgang Meyer Award
Der 2019 verstorbene Klarinettist Wolfgang Meyer war ein großer Musiker, geschätzter Lehrer und Hochschulprofessor, guter Freund, Lions-Freund und ein großartiger Mensch. Zu seiner Würdigung hat der Lions Club Karlsruhe den internationalen Wolfgang Meyer Award initiiert. Er wird erstmalig vom 22.-24. September 2022 von der Hochschule für Musik in Karlsruhe veranstaltet und durchgeführt. Die Teilnehmenden werden zu Darbietungen mit Klarinette in den Bereichen Jazz, Klassik aber auch anderen aufgerufen.
Das Preisgeld wird vom Förderverein des Lions Club Karlsruhe bereitgestellt. Der von Wolfgang Meyer gegründete Klangkunst in der Hemingway Lounge e.V. unterstützt diesen Wettbewerb mit einem Publikumspreis und ermöglicht den Gewinnern dieses Sonderpreises einen Auftritt in seiner Hemingway Lounge Karlsruhe.
Für den neuen attraktiven Wettbewerb wurde bereits eine hochkarätige Jury bestellt, die dankenswerter Weise ehrenamtlich tätig wird.